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Als ich vor einigen Monaten von Ladyways gefragt wurde, ob ich eine Menstruationstasse ausprobieren möchte, habe ich sofort zugesagt. Im Vorfeld wurde ich beraten und so wurde mir die passende Größe zugeschickt. Tja, dann hatte ich die „Überraschung“ zu Hause und wollte loslegen. Oh je, habe ich mich angestellt. Ich habe das Bild und meine Irritation noch heute vor mir. Und ich habe mich ganz laut in meinem Badezimmer gefragt: „Was machst du denn hier schon wieder?“. Meint ihr, ich habe diese Tasse in meinen Körper bekommen? Nö … und ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch. Es hat nicht funktioniert und ich habe die Tasse sofort zur Seite gelegt und wieder zu meinem Tampon gegriffen. Das kenne ich, das funktioniert … PUNKT!

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Auf dem Weg ins Büro ratterte es dann in meinem Kopf. Denn trotz aller Ungeduld möchte ich dann aber trotzdem, dass bestimmte Themen, die ich mir vornehme, auch klappen. Und ich musste mir ins Gedächtnis rufen, wie meine ersten Versuche vor gefühlten 100 Jahren, mit den Tampons waren. Nämlich ähnlich … es funktionierte nicht gleich sofort, so wie ich es wollte – wurde also zur Seite gepackt a la „dann eben nicht“. Und genauso war es auch, als ich damals unbedingt Kontaktlinsen haben wollte. Geht nicht? Pah, dann nicht, dann bleibe ich bei meiner Brille. Und die war damals mit 17 echt scheußlich … heute gibt es an jeder Ecke coole stylische Brillen, aber vor 17 Jahren? Puh, da eher nicht. Und auch da ratterte es dann irgendwann später in meinem Kopf, weil ich es unbedingt haben wollte, es unbedingt klappen musste … es gab dann immer einen zweiten Versuch. Und diesen gab es auch mit der Menstruationstasse. Am nächsten Tag habe ich mir das Video auf der Homepage angesehen und in meinem Bad probiert was das Zeug hält. Zugegeben, es hat auch da nicht gleich so geklappt, wie ich es wollte – aber ich bin dran geblieben.

Was ist nun aber eine Menstruationstasse überhaupt?

Bei einer Menstruationstasse, die zum Beispiel auch Mondtasse, Menstruationskappe oder aber auch Menstruationsbecher genannt wird, handelt es sich um ein kelchähnliches Gefäß aus ganz weichem Silikon. Oft kommen aber auch Naturkautschuk oder der medizinische Kunststoff TPE zum Einsatz. Diese Tasse wird in die Scheide eingeführt und fängt dort die Menstruationsflüssigkeit auf.

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Im Gegensatz zu einem Tampon oder einer Binde wird das Sekret nicht aufgesaugt, sondern in der Tasse „aufgefangen“. Bis zu 24ml haben hier Platz. Und wenn diese Menstruationstasse voll ist, wird sie nicht weggeworfen und entsorgt. Sie wird vorsichtig aus der Scheide entnommen, entleert (gründlich ausgespült) und anschließend wieder eingesetzt.

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Warum nun aber eine Menstruationstasse?

Das ist recht simpel erklärt, denn so eine Tasse bietet viele Vorteile.

  • Es gibt ökologische und auch finanzielle Gründe. Mit der richtigen Pflege kann das gute Stück nämlich bis zu 10 Jahren halten. Das ist dann nun deutlich günstiger in der Anschaffung als 10 Jahre lang Tamponpackungen zu kaufen, oder?
  • Menstruationstassen haben ein Fassungsvermögen von bis zum 30ml (je nach Hersteller) – das ist deutlich leistungsstärker als ein Tampon.
  • Sie trocknet die Scheide nicht aus und ist daher ideal geeignet für Frauen, die zu Allergien, Infektionen oder aber Scheidenpilz neigen. Aber unabhängig von diesen drei Punkten ist sie auch so eine tolle Erfindung.
  • Und: es bilden sich weniger unangenehme Gerüche – zum Beispiel im Vergleich zum Tragen von Binden. Denn die Menstruationsflüssigkeit verlässt ja den Körper nicht.

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Natürlich ist das nicht nur ein Thema mit ganz vielen Vorteilen. Im Handling gibt es schon einige Themen, die mich speziell auch stören.

  • Auf öffentlichen Toiletten zum Beispiel, bei denen das Waschbecken meistens in einem großen Vorraum ist und nicht direkt neben der Toilette, ist das Entleeren und das anschließende Säubern etwas komplizierter.
  • Ich entleere die Tasse immer in der Toilette, spüle dann und halte die Tasse an den Toilettenrand – so bekommt sie sauberes Wasser vom Spülvorgang ab und wird gesäubert. Anschließend tupfe ich sie mit Toilettenpapier trocken, damit sie dann wieder einsatzfähig ist. 
  • Alternativ kann man natürlich auch in der Handtasche eine kleine Wasserflasche mit sich mitnehmen und damit die Menstruationstasse ausspülen und wieder einsetzen.
  • Und ganz klar: das Thema kostet auch Überwindung. Meine ersten Anwendungen waren gar nicht so einfach. Eine Menstruationstasse aus seinem Körper herausnehmen, die voll mit Blut aufgesaugt ist, kann sicherlich auch nicht jeder. Trotzdem finde ich es aber auch super interessant, zu sehen, wie sich das ansammelt und auch, wie es aussieht. Denn beim Wechseln von Tampons bekommt man ja jetzt nicht so viel mit 😉

Hersteller versprechen, dass die Tasse nicht überlaufen kann. Das habe ich so bisher nicht festgestellt. Ist meine Menstruationstasse voll, dann ist sie voll. Und irgendwohin muss das Ganze ja dann trotzdem. Also „laufe ich aus“, wie ich es auch von einem Tampon gewohnt war, wenn dieser voll ist. Aber: das merkt man 😉 Slipeinlagen helfen hier auf jeden Fall weiter. Und auch hier gibt es inzwischen tolle Alternativen, die auch aus Stoff kommen und somit mit der Kochwäsche gereinigt werden können.

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Könnt ihr euch vorstellen, dass es Mädchen auf dieser Welt gibt, die aufgrund von Kostengründen nicht zu Schule gehen können? Kostengründe, die mit dem Kauf von Binden für die monatliche Regelblutung zusammenhängen. Aufgrund der Armut in vielen Ländern kämpfen viele Mädchen jeden Monat darum, sich die Binden überhaupt leisten zu können. Denn wo kaum Geld da ist, sich Binden zu leisten, können diese auch nicht gewechselt werden. Die Mädchen haben Angst sich zu blamieren und gehen nicht mehr zur Schule.

Mit dem Ruby Cup habt ihr beim Kauf nun aber auch noch die Möglichkeit, ein tolles Projekt zu unterstützen. Denn mit dem Buy One Give One Modell gibt das Unternehmen für jeden verkauften Ruby Cup einen an ein Mädchen in Kenia, um ihr somit einen regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen. Wenn das kein tolles Projekt ist, das unbedingt unterstützt werden muss!

Wie führt man nun aber so eine Menstruationstasse ein?

Hier gibt es unterschiedliche Techniken das “Ding” zu falten: wie zum Beispiel zu einem Herz, einer Muschel, einem Dreieck … ich falte sie immer so zusammen, wie hier auf den Bildern zu sehen.

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Je nach Hersteller wird auf den Websites aber auch immer noch mal erklärt, wie das Ganze funktioniert. Neben dem Händewaschen ist es wichtig, dass auch immer ein bißchen Luft in der Menstruationstasse bleibt. So kann sich die Tasse nach dem Einführen dann ideal entfalten. Ich zumindest merke immer richtig, wie sie „aufgeht“. Durch unsere Scheidenmuskulatur und das entstehende Vakuum bekommt die Tasse ihren perfekten Sitz und kann nicht verrutschen. Damit ist auch sichergestellt, dass kein Blut ausläuft. Das Entfernen ist manchmal etwas „tricky“, je nachdem wie fest sie sitzt. Aber zum Glück ist ja dieser kleine Trichter angebracht, mit dem die Tasse gut nach unten gezogen werden kann. Dann fasse ich in meine Scheide, umfasse die Tasse, drücke sie etwas zusammen und ziehe sie heraus. Das mache ich immer direkt über dem Toilettenbecken, da mir hier schon mal ein paar kleine Unfälle passiert sind, wenn die Tasse sehr voll war … sprich, das Blut hat sich dezent überallhin verteilt ;-). Und so verteilt es sich im Toilettenbecken – also dahin, wo es hingehört.

Diese Menstruationstasse wurde mir freundlicherweise von Ladyways kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich sehr dafür, denn ohne die Anfrage hätte ich es wahrscheinlich nicht getestet und wäre nun nicht komplett auf die Menstruationstassen umgestiegen. Und: die Beratung im Vorfeld war absolut super. Schaut auch unbedingt mal auf der Seite um und zögert nicht, die Mädels bei Fragen zu kontaktieren.

Erst vor kurzem habe ich mir Nachschub (allerdings direkt bei Ruby Cub) bestellt (wenn ihr euch jetzt registriert gibt es sogar auf die erste Bestellung einen Rabatt von 10% – also nichts wie hin da) und so kann auch beim Wechseln nichts mehr schief gehen.

Wie ist das mit euch? Ist diese Methode für euch eine Möglichkeit?

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