INCI

Quelle: Haut.de

Die INCI-(International Nomenclature of Cosmetic Ingredients)-Auflistung  der Inhaltsstoffe in Kosmetik, sagt in der Regel nichts darüber aus, wie gut oder schlecht die enthaltenen Inhaltsstoffe in der Kosmetik, den Cremes, den (angeblichen) Pflegeprodukten oder was auch sind. Leider werden Verbraucher hier, ähnlich wie bei Lebensmitteln, im Stich gelassen und müssen sich selbst durch die unzähligen Bezeichnungen wühlen und sich schlau machen. Und da die meisten, ich schließe mich da übrigens nicht aus, oft nichts mit den lateinischen Begriffen, die da hinten so schön drauf stehen, anfangen können, kaufen wir unbedarft ein.  

Die Deklaration erfolgt in abnehmender Reihenfolge (größte Menge zuerst). Ausgenommen sind allerdings Farbstoffe, die immer erst zum Schluss aufgelistet werden, unabhängig von der Konzentration. Zusätze unter 1% müssen nicht in entsprechender Reihenfolge deklariert werden.

Zurzeit gibt es circa 8000 zugelassene Inhaltsstoffe plus 1200 Duftstoffe, jährlich kommen etwa 1000 neue hinzu :-/

Die Regel, an die ihr euch also gut halten könnt: umso weiter vorne der Inhaltsstoff steht, umso höher ist die Konzentration. Steht ganz am Ende ein Inhaltsstoff, der nicht so das Wahre ist, ist das (wahrscheinlich) nicht so dramatisch: die verwendete Menge ist hier sehr gering (wenn wir mal das Thema Farbstoffe auslassen).

Wie gut ist nun aber Alkohol in Kosmetikprodukten?

Alkohol ist eine farblose, flüchtige und brennbare Flüssigkeit. Sie entsteht durch die Vergärung von Hefe und Kohlehydraten. Alkohol wird häufig als Lösemittel verwendet, findet sich aber auch in Getränken und Medikamenten wieder.

Er wird in Haartönungen verwendet, in Körpercremes, Handlotionen, Aftershaves und Duftstoffen. Alkohol ist irgendwie fast immer ein Bestandteil von Kosmetika. Gefährlich sind in erster Linie die sogenannten DEA (Diethanolamine), die als Weichmacher oder Feuchthaltemittel wirken: Sie können krebserregend sein. In mehr als 95% aller Kosmetika findet man reine alkoholische Stoffe. Wie immer kommt es auf die enthaltene Dosis in den Produkten drauf an. 

Die wohl wichtigste Funktion von Alkohol in medizinischen als auch kosmetischen Produkten ist die bakterienabtötende Wirkung. Im weitesten Sinn können wir den Alkohol auch als einen Konservierungsstoff bezeichnen, der sich darum kümmert, dass unsere Salben und Lotionen nicht schlecht werden. Seine aktive Aufgabe in Kosmetik- und Pflegeprodukten liegt bei der entzündungshemmenden und/oder deodorienden Wirkung. 

Alkohol in hohen Mengen trocknet die Haare und die Haut aus und verursacht Risse in der Hautoberfläche. Leider gibt es auch den Effekt mit Produkten in denen zu viel “schlechter” Alkohol enthalten ist: wir cremen, es trocknet aus, wir cremen mehr um diesen Effekt des Austrocknens zu beheben und es trocknet schön weiter aus 🙁 Ein Kreislauf, der nicht aufhört – zumindest nicht mit Produkten, in denen zu viel “schlechter” Alkohol enthalten ist. 🙁

Denn ja, es gibt Unterschiede. Ich nutze mal die beiden Kategorien guter Alkohol und schlechter Alkohol. Der gute Alkohol ist der sogenannte Fettalkohol.

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Fettalkohole wie zum Beispiel der Stearylalkohol und der Cetylalkohol werden als nichtionische Tenside verwendet. Sie sind somit als Grundlage für für Cremes und Salben einsetzbar. Allerdings können sie nicht mit Wasser gemischt werden –  durch die Umsetzung mit Schwefelsäure können sie aber in Fellalkoholsulfate überführt werden. Fettalkohol wird aus Pflanzenölen gewonnen und wirkt feuchtigkeitsspendend. Das liest sich doch mal gut, oder?

Zur Erklärung: nichtionische Tenside wie zum Beispiel das Alkylpolyglucoside (APG) basiert auf Zuckerbasis und ist eine sehr gute Alternative. Denn nichtionische Tenside wie dieses haben viele Vorteile. Sie können zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Auch sind sie hautfreundlich, nicht giftig und biologisch sehr gut abbaubar. 

Anionische Tenside hingegen werden größtenteils aus Erdöl gewonnen :-/ Das liest sich dann bei den nichtionischen Tensiden deutlich besser, oder?

Gute Alkohole erkennt ihr an den INCI-Auflistungen wie folgt: Cetyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, Lanolin Alcohol, Stearyl Alcohol, Behenyl Alcohol

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Schlechte Alkohole erkennt ihr mit diesen INCI-Auflistungen: Ethanol, Alcohol denat., Ethyl Alcohol, Methanol, Isopropyl Alcohol, SD Alcohol und Benzyl Alcohol

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Meine Bitte: passt ein bißchen auf beim Einkauf eurer Kosmetika und Pflegeprodukte. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe ist nie verkehrt. Umso mehr, wenn ich vielleicht sogar unter empfindlicher Haut leidet.

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