Angeregt von einem online-Artikel der Zeitschrift Brigitte, möchte ich das gerne auch hier thematisieren. Und zwar das Thema, wie sich die Mode-Silhouetten im Laufe der Jahre so entwickelt haben. Sicherlich wissen es viele Mädels: die Entwicklung ist hier auf jeden Fall im Vergleich zu den “früheren Jahren” sehr sehr gegensätzlich verlaufen.

Man könnte es auch, wie die Brigitte es so schön genannt hat und ich hier gerne mopse, wie folgt betiteln: “von 90-60-90 zu Size Zero”. Ja, gruselig, oder? Wieso ist es trend geworden, dass es scheinbar toll ist, wenn bei einer Frau die Rippen rausgucken und die Beinchen unwahrscheinlich dünn sind?

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Wespentaille, 90-60-90, Size Zero, Thigh Gap … ähm ja, watt bitte? Ach natürlich, Thigh Gap … wees doch jedet Kind, watt? Nein, weiß nicht jedes Kind – hoffe ich zumindest 😉 Aber mit diesem schönen, oder aber auch für mich nicht so schönem Begriff, ist die Oberschenkellücke gemeint. Dieser Begriff bezeichnet den durchgängig auftretender Freiraum zwischen den Innenseiten der Oberschenkel. Er tritt auf, wenn sich die Knie Knie beim aufrechten Stehen berühren. Diese hier aufgelistete Begriffe tummeln sich in den Medien und somit natürlich auch der Öffentlichkeit und viele Frauen hecheln irgendwelchen Schönheitsidealen nach. Gerade in der Mode spielt das Körperbild eine große Rolle. Mode formt und inszeniert unseren Körper – mit Kleidung können wir viel schummeln und im Idealfall eine schmale oder feminine Silhouette, starke Schultern oder voluminöse Formen zaubern. Neben dem Zaubern ist die Mode aber auch immer mit vorherrschenden Schönheitsidealen verknüpft. Skinny Jeans zum Beispiel hatten ihren Durchbruch, als sich Anfang der 2000er Jahre der “Size Zero” Chic à la Kate Moss zum Ideal entwickelte und lange, dünne Beine betont werden wollten. In den 90er Jahren trugen modische Frauen bauchfrei, um ihre sportlich trainierte Mitte in Szene zu setzen. (Oooooh ja, daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern – war nicht weniger gruselig als der Size Sero Trend – nur auf eine andere Art und Weise halt 😉 )

Bildquelle: http://www.modeopfer110.de/

Bildquelle: http://www.modeopfer110.de/

Schwenken wir mal den modischen Blick zurück … 😉

Kein Wunder, dass Modetrends und Schönheitsideale auf viele oft einschüchternd oder sogar totalitär wirken können. Diese Trends beziehungsweise die Vorstellung dieser angeblichen Trends wirken oft so a la “Das musst Du jetzt tragen!” und  “und dafür musst Du so aussehen!” Jungs und Mädels: lasst euch nicht so unter Druck setzen! Versprecht mir das unbedingt.

Bildquelle: beatasievi.com

Bildquelle: beatasievi.com

Wenn wir so auf die Geschichte der Mode des vergangenen Jahrhunderts zurückblicken, wird deutlich, wie schnell sich Körperideal und Mode-Silhouette gewandelt haben. In den 1920er Jahren schnitten Frauen ihre lange Haarpracht ab – die über Jahrhunderte als Inbegriff der Weiblichkeit galt – und plötzlich war die Frisur des Bubikopfes in. Der kurze Haarschnitt symbolisierte die neue Freiheit der Frau, die mit dem Wahlrecht und anderen gesellschaftlichen Veränderungen einherging. Kleider endeten plötzlich an den Knien, was Frauen eine neue Bewegungsfreiheit gab. Und in den schweren Zeiten der Weltwirtschaftskrise alterte auch die Damenmode optisch: Die Röcke wurden wieder länger und die Schnitte erwachsener. Die Feierstimmung und der Pomp der “Goldenen 20er” war vorüber. Schlank, sparsam und ernsthaft musste der Look jetzt sein.

In den Wirtschaftswunderjahren nach dem Zweiten Weltkrieg blühte dann auch die Damenmode wieder auf: üppige Rundungen, von Wicklern sorgfältig geformte Haare und opulente Muster und Farben waren angesagt. Frauen wie Männer mussten gleichzeitig zeigen, wie gut es ihnen geht.

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In den folgenden Jahrzehnten änderte sich die Mode auch schon wieder. Dünne, mädchenhafte Beine sollten in den 60ern aus den neuen Miniröcken gucken. Die Verbannung des BH’s und hautenge Jeans feierten knapp ein Jahrzehnt später die Weiblichkeit, und die kantige Damenmode der 80er Jahre ist inzwischen unmissverständlich mit der neuen Power-Frau verbunden.

Das heutige Mode-Ideal: Sucht euch eins aus!

Und heute? Wir kennen die ganzen Entwicklungen und davon, wie unbeständig Mode und Körperideale sind. Gleichzeitig wird die Mode immer schnelllebiger und facettenreicher. Sie greift frühere Strömungen auf, besteht aus unzähligen Parallel-Trends, die permanent kommen und gehen beziehungsweise immer im Wechsel wiederkommen. Denn bereits vergangene Modetrends dienen heute als unerschöpfliche Inspirationsquelle und werden immer mal wieder in unterschiedlichen abgeänderten Varianten “neu aufgelegt”. Und zum Glück hat sich auch das Körperideal vervielfacht. Für (fast) jeden Geschmack und (fast) jede Figur hat der Modemarkt etwas zu bieten. Wir können uns also entspannen, oder? Ich bin der festen Überzeugung, dass wir hier entspannter durch das Leben gehen können. Es gibt nicht nur dünn oder dick – es gibt immer etwas dazwischen und immer ist es auch die eigene Ansicht, die hinzukommt.

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Trotzdem ist es wichtig, dass wir immer wir selbst bleiben – und versuchen, uns nicht zu verdrehen oder zu zu drehen, wie andere uns sehen möchten. Manchmal muss man dafür nur etwas älter werden, um das genauso zu erkennen. Und wer jetzt denkt: “pah, die spinnt doch” – genau diese Sichtweise habe ich heute, weil ich auch mal 14 (oder wie alt auch immer) war … weil ich Idealen hinterhergechelt bin und dachte, die halb abgemagerten Mädels in den Modezeitschriften sind alle echt. Heute weiß ich: sicherlich ist die Hälfte davon echt – die andere Hälfte ist aber auch retuschiert und nur halb so perfekt, wie sie auf dem Cover oder auf irgendwelchen anderen Bildern daherkommen.

Sei du selbst

Und auch wenn ich nicht jeden Tag mit jedem Gramm und Kilo an meinem Körper zufrieden bin – so bin ich es doch meistens. Und das ist viel wert – zumindest für mich 😉

Und ich hoffe, ihr lächelt euch morgens auch im Spiegel an und denkt euch “Hey, das Gesicht gefällt mir aber sehr”. Denn genauso muss es sein 🙂

Bildquelle: http://www.art-magazin.de/

Bildquelle: http://www.art-magazin.de/

Denn sicher ist doch für hoffentlich alle von uns: so wie Isabelle Caro, das französisches Model, das  an den Folgen ihrer Magersucht gestorben ist, möchtet ihr nicht aussehen, oder?

Liebt euch so, wie ihr seid! Das ist wichtig! Und jetzt wünsche ich euch einen wunderschönen Tag.

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